Hype um „The Black Dog“Warum Fans von Taylor Swift diesen Londoner Pub fluten

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Taylor Swift hat eine Riesen-Fangemeinde

Taylor Swift hat eine Riesen-Fangemeinde

Ein Song verleiht dem gleichnamigen Londoner Pub unverhofft Weltruhm. Fans strömen dorthin, um auf den Spuren ihrer Gesangs-Ikone zu wandeln.

Ein paar Jogger, ein Lieferwagen, Anwohner, die ihre Hunde ausführen. Normalerweise ist in dem Wohngebiet von Vauxhall im Süden Londons nicht viel los. Doch an einer Straßenecke sieht es in diesen Tagen oft anders aus. Vor und in einem viktorianischen Pub aus rotem Backstein mit hängenden Blumenkörben und Mosaikfliesen herrscht seit dem vergangenen Wochenende oft reges Treiben, Schlangen bilden sich, Autos halten an.

Eine, die an diesem Mittag schon vor der Öffnung auf Einlass wartet, ist Sage Melchior. Die 26-Jährige zückt ihr Smartphone und macht ein Foto vom „The Black Dog“. Die Kalifornierin ist für eine Woche zu Besuch in der Metropole und freut sich, dass dieser zufällig mit der Veröffentlichung eines Songs zusammenfällt, der nun für den Hype um das Pub sorgt.

Ich konzentriere mich mehr auf ihr musikalisches Talent, aber an einem Ort zu sein, der offenbar eine Rolle in ihrem Leben und ihrer Musik spielt, ist wirklich aufregend.
Sage Melchior, Fan von Taylor Swift

„Es ist toll, es mit eigenen Augen zu sehen“, sagt sie. Wie Melchior zieht es derzeit viele in das Lokal, das eigentlich abseits der Touristenströme liegt. Der Grund ist ein Lied auf dem neuen Album „The Tortured Poets Department“ der US-Sängerin Taylor Swift. Es trägt den Namen des Lokals.

Einer ihrer Ex-Freunde, vermutlich der britische Schauspieler Joe Alwyn, sei nach der Trennung in den Pub „The Black Dog“ gegangen, heißt es in dem Lied, und habe so „neue Löcher in ihr Herz gebohrt“. Taylor Swift gibt selten etwas zu ihrem Privatleben preis. Doch ihre Songs sind gespickt mit Anspielungen auf frühere und aktuelle Partner, die von den Swifties, wie sich ihre Fans nennen, interpretiert werden. Die Musikerin und Alwyn waren sechs Jahre lang liiert, doch im Frühjahr 2023 wurde bekannt, dass sich das Paar getrennt hat.

Auch wenn niemand – und schon gar nicht Swift – bestätigt hat, dass es tatsächlich dieses Pub war, das sie zu ihrem Song „The Black Dog“ inspiriert hat, hat die Kneipe im Süden Londons nun unverhofft Weltruhm erlangt. „Wir sind wirklich glücklich, auf dieser Welle zu reiten“, sagt Amy Cowley, Marketingberaterin der Kneipe. Um den Ansturm zu bewältigen, hätten sie am vergangenen Wochenende sogar zusätzliches Sicherheitspersonal benötigt.

Kneipe setzt Marketingstrategie rund um den Hype um

Dass die Betreiber den unerwarteten Hype um das Pub feiern, ist schon von außen erkennbar. Vor einem der Fenster hängt ein Schild, das einen Teil des Songs zitiert. Auf Instagram hat die Bar eine Anspielung auf die gequälte Künstlerseele der Musikerin in ihre Beschreibung aufgenommen und die Cocktailkarte wurde um einen Aperol Spritz namens „Taylor's Version“ erweitert.

Pilgerstätte für „Swifties“: das Pub „The Black Dog“. Susanne Ebner

Pilgerstätte für „Swifties“: das Pub „The Black Dog“.

Das Team arbeite außerdem an einem Karaoke-Abend zum Thema und plant Merchandise, wie Lily Bottomley, Event- und Social-Media-Managerin bei SC Soho, jener Hotel- und Restaurantgruppe, der das Lokal gehört, verriet.

Allerdings lässt auch sie die Frage offen, ob Swifts Ex-Freund jemals das Pub betreten hat. Bottomley wollte weder bestätigen noch dementieren, dass Joe Alwyn dort zu Gast war, deutete aber an, dass es „einige blonde Stammgäste“ gebe, eine Anspielung auf die helle Haarfarbe des Briten. Über Swift selbst sagte sie, sie habe sie „noch nie“ im Black Dog gesehen, was mit dem Text des Liedes übereinstimmt, der nahelegt, dass die Musikerin die Londoner Bar nicht selbst besucht hat.

Einmal im Pub kommt die Kalifornierin Sage Melchior an diesem Mittag schnell mit einem anderen Swifties ins Gespräch. Sie freut sich, dass das Londoner Lokal den Ansturm und die Begeisterung „umarmt“, wie sie sagt. „Ich konzentriere mich mehr auf ihr musikalisches Talent, aber an einem Ort zu sein, der offenbar eine Rolle in ihrem Leben und ihrer Musik spielt, ist wirklich aufregend.“

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